1. Definition

Der Offset-Druck ist das wohl bekannteste und am häufigsten verwendete Druckverfahren bei der Herstellung von Druckerzeugnissen. Es vollzieht sich nach dem sogenannten Lithografischen Prinzip.

Grundlegendes zum Offset-Druck

Hierbei handelt es sich um ein indirektes Druckverfahren. Die Druckfarbe wird nicht direkt von der Druckplatte auf das Papier übergeben, sondern über einen Zylinder, der mit einem Gummituch bespannt ist, welcher in der Druckmaschine zwischengeschaltet ist. Zudem wird der Offset-Druck dem Flachdruck als Hauptdruckverfahren zugeordnet.

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Eine wichtiges Merkmal beim Offset-Druck ist außerdem, dass sich die druckenden von den nicht-druckenden Flächen in ihrer Oberflächenstruktur und den entsprechenden chemischen Eigenschaften voneinander unterscheiden. Die druckenden Flächen ziehen die ölhaltige Druckfarbe an (oliophil) und weißen das Wasser (beim Nass-Offset) ab. Währenddessen die nicht-druckenden Flächen die Farbe abweisen (oliophob) und demgegenüber das Wasser anziehen.

2. Funktionsweise des Offset-Druck

Beim Offset-Druck ist es erforderlich, dass für jede Druckfarbe eine Druckplatte erstellt (belichtet) wird.

Dabei handelt es sich in der Regel um:

C – Cyan

M – Magenta

Y – Yellow

K – Schlüsselfarbe (Schwarz für den Kontrast)

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Die Bildflächen sind auf der Druckplatte auf einer Ebene angelegt. Physikalische Grundlage ist hier die unterschiedliche Oberflächenstruktur, welche durch die Belichtung der Platte zustande kommt.

Dies führt dazu, dass Farbe nur dort hängenbleibt wo dies vorgesehen ist. Deshalb gibt es für jede Farbe eine Druckplatte, da nur das Motiv auf die Platte belichtet, welches in der jeweiligen Farbe gedruckt werden soll.

Die Platten werden dann in das entsprechende Druckwerk (passend zur jeweiligen Farbe) in die Offsetdruckmaschine eingespannt. Der Druckbogen durchläuft nacheinander alle 4 Werke und die Farben auf diese Weise übereinander gedruckt.

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Der eigentliche Druck erfolgt mit Hilfe von drei Druckzylindern, Die vorbereitete Druckplatte wird auf den ersten Zylinder, den so genannten Plattenzylinder, aufgespannt und nimmt an den zu druckenden Stellen Druckfarbe vom Farbwerk auf. Die nicht zu druckenden Stellen werden mit Hilfe der Walzen des Feuchtwerks mit Wasser benetzt.

Von der Druckplatte wird das seitenrichtige Druckbild zunächst seitenverkehrt auf ein Gummituch übertragen, welches auf den Gummituchzylinder gespannt ist. Anschließend wird das nun seitenverkehrte Bild wieder richtig herum auf das Papier übertragen, welches zwischen dem Druckzylinder und dem Gummituchzylinder durchläuft.

Wenn der Druckvorgang abgeschlossen ist, wird mithilfe der sogenannten Passer-Marken – die jeweilige Position der einzelnen Farben übereinander – und der eigentliche Farbauftrag überprüft. Dies geschieht mit einem Fadenzähler. Dabei handelt es sich um ein besondere Lupe mit sehr starker Vergrößerung (3 – 12 fach).

Grundsätzlich gibt es beim Offset-Druck zwei klassische Varianten.

Dazu gehören:

  • der Nass-Offset
  • der Trocken-Offset (hier wird statt Wasser – Silikon verwendet)

Bezüglich der Verarbeitung gibt es im Offset-Druck zwei Arten:

  • der Bogen-Offset (für mittlere Auflagen bis 50.000 Stück)
  • der Rollen-Offset (für hohe Auflage ab 50.000 Stück)

Hierbei ist zu bemerken, dass der Bogenoffset in der Praxis die gebräuchlichste Methode ist, wenngleich der Rollenoffset als hochwertiger gilt.

3. Vor- und Nachteile des Offset-Druck (Trocken-Offset)

 

Vorteile Nachteile
Größere Punktschärfe ermöglicht höhere Rasterweite Häufige sogenannte Popelbildung durch fehlendes Feuchtwasser und zähflüssige Farbe
keine Farb-Feuchte-Balance – beschleunigt das Einrichten und senkt die Makulatur höhere Maschinenkosten, da die Druckwerke gekühlt werden müssen
höhere maximale Dichte – ermöglicht deutliche höheren Tonwertumfang 
kein Feuchtwasser mit Alkohol – senkt Umweltbelastung