Die Stärken-Schwächen-Analyse stellt ein Instrument des Unternehmers dar, mit deren Hilfe er die möglicherweise noch nicht ausgeschöpften Potentiale seines Unternehmens im Bezug zur Konkurrenz herausfinden kann. Einen entscheidender Teil dieser Analyse macht auch die Auswertung der Unternehmensschwächen aus.

Die Stärken-Schwächen-Analyse untersucht mögliche Potentiale die in der Regel:

  • wertorientiert
  • funktionsorientiert
  • bereichsorientiert

sind.

Als wertorientiert bezeichnet man in diesem Zusammenhang alle Abläufe im Unternehmens die mit einer Wertsteigerung einhergehen. In der Praxis werden allerdings mehrheitlich die funktionsorientierten Potentiale eines Unternehmens analysiert.

Hierzu gehören zum Beispiel:

  • Forschung und Entwicklung (F&E)
  • Standort
  • Absatzmärkte
  • Finanz- und Kostensituation
  • Produktion

Defintion

Die Stärken sollen das Unternehmen von der Konkurrenz abheben. Analysierte Schwächen werden als vorteilhaft angesehen, da durch die Identifikation dieser Schwächen vorzeitig Maßnahmen ergriffen werden können, um das Risiko so klein wie möglich zu halten.

  • Die Stärken Schwächen Analyse ist ein Teil der SWOT Analyse, die die als relevant erachteten Kriterien in einem Profil aufzeigt, das die Stärken und die Schwächen des Unternehmens darstellt.

Bei der Analyse auf Unternehmensebene wird herausgefunden, welche Vorteile und welche Nachteile das betreffende Unternehmen in Bezug auf die Konkurrenz hat. Hierbei werden u.a. verschiedene Kriterien beachtet:

  • Produkteigenschaften
  • Kapazität des Produktes
  • Kosten des Produktes
  • Qualität des Produktes
  • Markenbekanntheit
  • Markenimage
  • Vertriebssystem
  • Anzahl der Absatzmittler
  • finanzielle Möglichkeiten

Die 3 Hauptvergleichsmöglichkeiten der Stärken-Schwächen-Analyse

Da es sich bei einer Stärken-Schwächen-Analyse immer um einen Vergleich handelt, der je nach Betrachtungsweise unterschiedliche Erkenntnisse für den Unternehmer liefern kann, haben sich hier drei Hauptvergleichsmöglichkeiten herauskristallisiert.

1. Der zeitliche Vergleich

Der Ziel dieses Vergleichs ist es, die Funktionen/Bereiche des Unternehmens hinsichtlich der jeweiligen Perioden ((vergangene, aktuelle, kommende)  zu untersuchen. Anhand dieser Ergebnisse soll geklärt werden, welches Entwicklungspotential ein Unternehmen noch hat und welche schlummernden Potentiale noch nicht genutzt wurden.

2. Der Konkurrenz-Vergleich

Mithilfe dieses Vergleiches werden die eigenen Stärken/Schwächen mit denen eines (direkten oder erweiterten) Konkurrenten verglichen. Daraus ergeben sich sowohl wertvolle Erkenntnisse zu den Stärken/Schwächen des eigenen Unternehmens, als auch – was entscheidend ist – die des Konkurrenten.

Allerdings erhält man meistens nur sehr schwer  derartige Informationen über andere Unternehmen. Selbst wenn diese vorliegen sollten, kann der Wahrheitsgehalt solcher substantieller Daten nicht zweifelsfrei geklärt werden. Sie sind also mit Vorsicht zu genießen.

3. Der Vergleich kritischer Erfolgsfaktoren

Ist ein bestimmtes Marktsegment einmal erschöpft, kommt es auf entscheidende Faktoren an um den Erfolg eines Unternehmens in diesem Segment zu sichern. Das sind die kritischen Erfolgsfaktoren. Bei diesem Vergleich ist es entscheidend inwieweit ein Unternehmen diese Faktoren erfüllt. Daraus ergeben sich wichtige Kompetenzfelder, welche ein wichtiges Analyseergebnis darstellen.

Nachteile der Stärken-Schwächen-Analyse

Mit Sicherheit kann man es als großen Vorteil der Stärken-Schwächen-Analyse betrachten, dass sie einem Unternehmen einen hervorragenden Überblick des eigenen Unternehmens in Bezug zu einer bestimmten Vergleichsposition bietet.

Es gibt allerdings auch ein paar nachteilige Faktoren dieser Analyseform.

Dazu zählen:

  • kein Gesamteindruck des Unternehmens möglich, da nur einzelne Positionen betrachtet werden können
  • Einschätzungen in Hinblick auf Ressourcen/Potentiale eines Unternehmens sind meist subjektiver Natur
  • es ist keine Trennung von Stärken und Schwächen möglich, da diese oftmals eine direkte Verbindung zueinander haben – der Unternehmer muss zunächst einmal die Konsequenzen der jeweiligen Position abwägen bevor er handeln kann